Die Festung Montecchio bei Colico, in strategisch wichtiger Lage am nördlichen Ende des Comersees (in der Provinz von Lecco) gelegen, war wesentlicher Bestandteil der "Linea Cadorna" und wurde im Jahre 1914 fertiggestellt.
Sie befindet sich auf einem Hügel in direkter Nähe zur Festung Fuentes (erbaut Anfang des 17. Jahrhunderts) am Fuße des Monte Legnone und diente zur Verteidigung Italiens im ersten Weltkrieg gegen Angriffe über Valtellina (Österreich-Ungarn) oder Valchiavenna (Deutsches Reich).
Die vier Kanonen der Festung kamen allerdings nie zum Einsatz, da das Kriegsgeschehen zwischen Österreich-Ungarn und Italien weiter östlich in den Dolomiten und in der Region Venezien stattfand.
Die Anlage wurde bis 1981 militärisch genutzt und ist seit 2009 ein Museum. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle. Zu beachten: nur an bestimmten Tagen geöffnet, nur mit Führung, Eintritt zwischen 3 und 7 Euro bzw gratis für Kinder unter 5 Jahren und Museumsmitglieder - Stand 2021.
Die Militäranlage besteht aus zwei Komplexen: den Unterkünften mit Küchentrakt und der Geschützstellung. Diese sind mit einem etwa 140 Meter langem, 2,50 Meter breiten und 3 Meter hohem Gang verbunden.
Herzstück des Museums sind die vier Kanonen (Kaliber 149 mm), die nach französischer Technologie erbaut wurden und in 14 cm starken Stahlkuppeln überdachten Schächten untergebracht sind. Diese Kanonen stellen die einzigen, noch funktionierenden Geschütze dieser Art in Italien dar.
Die Geschosse hatten ein Gewicht bis über 50 kg und eine Reichweite von bis zu 14 km.