Wir sind mit der Fähre von Sala Comacina aus auf die Insel gefahren, ohne das Auto. Wir waren bereits sehr neugierig, was dieses Locanda zu bieten hat. Wir haben im voraus einen Tisch reserviert und das Menü Light bestellt. Dies war nötig, weil das Restaurant beliebt unter dem internationalen Jetset ist, und sein Kuriosum ist, dass es seit der Öffnung in 1947, immer das selbe, einzige Menü anbietet. Das Menü Light ist eine Version, ohne Hauptgericht.
Wir haben keine für uns berühmte Persönlichkeit getroffen, es waren aber einige Tische besetzt, von sehr elegant und sich zurückhaltend verhaltene ältere Paare, keine von ihnen sprach italienisch. Das Ambiente war gleichzeitig feierlich und gemütlich, der Weißwein herrlich. Und das Essen! Als erstes isst man mit den Augen, und diese Platten waren auch aus dieser Hinsicht ein echtes Kunstwerk!
Die Vorspeisen mit einer Scheibe Tomate mit Zitrone, Salz, lokales Olivenöl und Oregano. Es folgten darauf acht frische Gemüsearten: Sellerie, Karotten, im Ofen gebackene Zwiebeln, Peperoni, Zucchini, Bohnen, Blumenkohl und rote Beete. Auf einem separaten Teller kamen gekochter, leicht geräucherter Pragaschinken und Bündnerfleisch. Das hätte schon gereicht, aber dann wurde an unserem Tisch aus dem ganzen Stück des berühmten Parmesankäse "Reggiano" ein Dreieck herausgestochen und in unsere Hände serviert. So schmeckt es viel besser! Dann kam das Dessert, Orangen mit Vanilleeis und einem traditionellen Likör der Insel.
An diesem Punkt hörten wir eine Glocke läuten und alle sind stille geworden, als der Wirt zu uns kam. Zu alle den Gästen, nicht nur zu uns, dieses Spektakel wird für alle die Kunden auf einmal aufgeführt.Beim flambieren von ein wenig Brandy in einer Pfanne wurde uns die Geschichte der Insel erzählt, dann kam noch Kaffee und Zucker dazu, und dieser besondere „Magenlikör“ war der richtige Abschluss unseres Prominent-Mittagessens. (Und dieses Erlebnis „Light“ kostete uns nur 40 Euro pro Kopf...)