Bei einer Gesamtbevölkerung von 400.000 Einwohnern ist die Zahl der Studenten erheblich hoch – 80.000 Studenten beherbergt die Università di Bologna. So sind auch die zahlreichen Ausgehmöglichkeiten der Stadt zu erklären.Die Stadt ist nicht nur beliebt bei der italienischen Bevölkerung, sondern hat auch viele ausländische Studenten durch das Erasmus-programm. Nicht nur im Mittelalter, sondern bis zur heutigen Zeit, hat die Stadt berühmte Gelehrte angezogen, aber auch viele Journalisten, Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler ausgebildet. Die Universität bildet aber nicht nur aus, sondern bietet auch zahlreiche Möglichkeiten für Studenten zur Freizeitaktivität an und auch Fortbildungsmöglichkeiten für die schon arbeitende Bevölkerung. Ich selbst war vor zwei Jahren mit dem Erasmus- Programm in Bologna und hatte wirklich eine tolle Zeit. Die Fakultät der Sprachen war wirklich sehr gut und mein Horizont hat sich durch die Stadt und seine Umgebung mächtig erweitert.
Es stimmt, in Bologna wird viel mit Fett gekocht im Vergleich zum restlichen Italien. Nun gut, jeder von uns kennt die berühmte Bolognese Soße, die nicht nur zu den Spaghetti hinzu gefügt wird, sondern auch gleichermaßen die Lasagne gemacht wird. Es wird aber auch viel frittiert in dieser Küche, so ist zum Beispiel ein Gericht der Stadt der „Gran Fritto Misto alla Bolognese“ (Gemüse aber auch Fleisch wird hier erst in paniert und dann im Öl frittiert). Wichtig sind auch die Tortellini, die aus Bologna stammen. Der Legende nach sollen die mit Hackfleisch gefüllten Tortellini den Nabel der Liebesgöttin Venus nachbilden. Diese werden meist in der Brühe serviert. Ein wichtiger Bestandteil der Küche Bolognas ist auch die Mortadella, die entweder hauchdünn geschnitten wird oder aber in der Lasagne verwendet. Man muss sagen, dass diese Küche wirklich fett ist, aber in kleinen Quantitäten durchaus gut ohne zu dick zu werden.
Nicht nur Pisa hat einen schiefen Turm – auch Bolognas Wahrzeichen, die Geschlechtertürme Garisenda (der Kleinere) und Asinelli (der Höhere) sind nicht unbedingt das was man als gerade bezeichnen kann; der Garisenda mit einer Neigung von 3,20m und der Asinelli mit 2,20m. Die beiden sind nur ein Teil der vielen Türme und Türmchen (auf italienisch Torresotti) in Bologna. Die Türme, die zwischen dem 12. und 13.Jahrhundert errichtet wurden, wurden zwar zur Verteidigung genutzt, ursprünglich aber von reichen Familien der Stadt erbaut als Zeichen der Macht. Manche Quellen berichten sogar, dass es im Mittelalter 180 Türme gewesen sein sollen. Heute kann man nur noch einen der beiden Türme, über die schon Dante in seiner Göttlichen Komödie schrieb, erklimmen, nämlich den weniger schiefen Asinelli (Eintritt kostet um die 3€). Der Ausblick vom Turm über die Stadt ist einmalig und ein wenig schaurig auch das Treppenhaus dieses Turms – nicht unbedingt etwas für Leute, die nicht schwindelfrei sind.
Der Wind steht aber still und auf dem Wasserspiegel des Brunnens zeichnen sich um jeden Tropf immer größere und größere Ringe. In einigen Minuten der Regen wird zu einem schweren, grauen Vorhang und die Arkaden der Piazza Maggiore hinter ihm gähnen wie fürchterliche Höhlen. Es wird fast dunkel und der Platz entleert sich in einer Minute. Auch der Akku von meinem Fotoapparat ist leer geworden. Was für ein Glück heute! Ich bin jetzt dankbar für die über 50 km Arkadengänge, die Bologna so eigenartig machen. Man kann praktisch die ganze Stadt belaufen, auch beim strömenden Regen, ohne nass zu werden. Ich gehe los in der Strada Maggiore und schlendere ohne Eile unter ihren Bögen. Ich beobachte die Kreuzgewölben die nach vorne schauend den Blick mit sich reißen und sehr suggestiv wirken. Der Horizont wird aber eingeschränkt: von den Fassaden der anderen Straßenseite ist nichts zu sehen, wenn nicht die parallel stehende Säulen. Wenn es nicht regnen würde, könnte man denken, dass man sich in einer dreischiffigen Kirche befindet. Ich ich spaziere unter den Arkaden, bis ich die Orientierung verliere und Hunger bekomme. Auf einmal stehe ich vor einer kleinen Salumeria, von der anderen Seite des Fensters lächelt mich ein alter, grauhaariger Herr mit einer blauen Schürze an. Er muss die Geste nicht wiederholen. Ich erwidere das Lächeln, gehe rein und rieche die Wurst- und Käsewaren, ich weiß es aber schon, was ich will. Der Herr fragt mich, was er mir geben darf, und ich lasse mir eine „spaccata“ mit Mortadella belegen, Mortadella mit Pistazien, durchsichtig dünn geschnitten. Der Hunger beginnt unerträglich meinen Magen zu beißen, solange ich die gemütliche Tätigkeit des Alten beobachte. Ich gebe die Hoffnung auf, dass der Sinnflut noch heute ein Ende haben wird und ich gehe los und komme zur Jugendherberge wie ein nasser Pudel an. Mein Brötchen ist aber gerettet: ich bin sehr dankbar für die Erfindung der Plastiktüte! Trotz des Regens bin ich zufrieden mit dem unendlichen Spaziergang unter der Schutz der Arkaden und nach einer heißen Dusche und meinem Brötchen falle ich in einem tiefen Schlaf, wo ich weiter unter den Bögen herumlaufe.
Auf einer Höhe von 750 Metern. in den grünen Hügeln der Emilia Romagna befindet sich Rocca di Roffeno in der Gemeinde Castel D'Aiano. Die kleine Stadt bietet einige interessante Denkmäler wie die Kirche San Martino aus dem Jahr 1700. Die ursprüngliche Kirche war viel älter als das zwölfte Jahrhundert. Die romanischen Überreste der alten Kirche sind am Fuße des Glockenturms sichtbar. Etwas außerhalb des bewohnten Kerns befindet sich die Abtei von Santa Lucia di Roffeno, wahrscheinlich aus dem zehnten Jahrhundert. Die Kirche blieb dort und im Inneren gibt es einige Fresken und eine Krypta. Das Kloster wurde gebaut, um Reisenden, die zu Fuß die Toscana Emilia Route reisten, die Möglichkeit zu bieten, ohne Gefahr zu übernachten. Die Landschaft ist ein Kaleidoskop von Grüntönen. Ideal für totale Entspannung und unternehmen Sie ein paar Motorradtouren, um die Gegend zu entdecken. Radfahren ist auch möglich, aber man muss sich sehr anstrengen! Um den Körper nach der Anstrengung zu löschen, müssen Sie die Farm La Fenice mit einem ausgezeichneten Restaurant besuchen. Eine besondere Delikatesse wird in der Rocca während des Borlengo Festivals im Juni gegessen. Diese typische Spezialität der Berge ist eine mittlere Straße zwischen Crèpe und Piadina. Die große heiße „Piadina“ wird mit einer heißen Mischung aus gehacktem Speck, Knoblauch und Rosmarin gewürzt und dann mit geriebenem Parmigiano Reggiano bestreut. Eine echte Kalorienbombe! Im gesamten Gebiet können Sie schöne Wanderungen unternehmen, und wenn Sie früh aufstehen oder gegen Herbst des Abends auf die Straße gehen, ist es leicht, Hirsche und Hirsche zu erkennen und Falken und Bussarde fliegen zu hören.