
Naviglio Grande heißt der ehemalige wichtigste Verkehrskanal von Mailand. Viele wissen nicht, aber Mailand war ein sehr wichtiger Hafen. Da die Stadt aber nicht am Meer liegt, wurde es mit vielen kleineren und größeren Kanälen mit dem Meer und den Seen verbunden. Die wurden dann während der Geschichte wegen verschiedene Epidemien verschüttet, aber der Naviglio Grande, der die Stadt mit dem
Lago Maggiore verbindet, ist heute noch zu sehen.
Die Umgebung von diesem Kanal wurde sogar sehr schön ausgebaut, in Mailand ist es ein
Künstlerviertel mit vielen Ausstellungen und Lokalen, wo man sehr gute Aperitivo machen kann. Mit
Aperitivo meint der Mailänder einen kleinen Happen essen und was trinken, was man eigentlich vor dem Abendessen einnimmt. Aber inzwischen trumpfen die Lokale mit meterlangen, sehr guten Essensbuffet zu günstigen Preisen auf.
Am Ufer des Naviglio ist heute eine
Fußgängerzone und Radweg, der fast 70 Kilometer ist und bis zum Lago Maggiore führt. Ich bin öfters hingefahren in die kleineren Ortschaften, wo man immer ein nettes und günstiges Restaurant findet, und am Ufer lang bis zum nächsten Dorf spazieren kann. So habe ich auch
Bernate Ticino kennengelernt. Es ist ein kleines Dorf, mit vielen Grünflächen, alten Gebäuden, eine Kirche, große Spielplätze, und ein Lokal, wo man frittierte Froschschenkel essen kann. Das ist die Spezialität von der Gegend!
Von hier aus bin ich zu Fuß meistens auch in die andere Dörfer gegangen, so habe ich einige interessante Sachen entdeckt. Zum Beispiel wurde auch hier eine Szene von einem französischen Künstlerfilm „
Die wunderbare Welt von Amelie“ gedreht. In den Wäldern findet man manchmal Gebäuden, die wie mittelalterliche Schlösser in Miniatur ausschauen, und am Wasserkraftwerk von Turbigo kann man auf dem Naviglio auch Surfen!