Ich laufe den Corso Moncalieri entlang und komme von der Isabella-Brücke zum Park und bin gleich verzaubert von der doppelten Vision des mittelalterlichen Dorfes, einerseits in dem Grünen ambientiert, andererseits auf dem Spiegel des Po reflektiert. Es ist eine interessante Begegnung von Mensch und Natur aber auch von dem Menschen mit seiner eingenen Vergangenheit.
Das Dorf lässt die Modernität und die Technologie vergessen, wollte am Ende des 19. Jhs die „Idylle“ des naturnahen Mittelalters. Es ist sehr gut gelungen, die Illusion, durch die engen Gässchen, die Handwerkstätten, die typischen Arkaden der Häuser, die kleine, betürmte Burg ist perfekt. Wie eine kleine Zeitreise. Man hat an alles gedacht, ans Wassergrab, an den Pfahlzaun, an die Zugbrücke, an das Wächterhäuschen... Und alle die Teile von diesem Mosaik, das Baumaterial der kleinen Kirche und der Burg und der Türme; der Brunnen im Hof; die geschnitzte Holzwerke; alles wurde in ganzen Piemont gesammelt, von den verschiedensten Dörfern und Schlössern. Beeindruckend.
Ebenso, wie der botanische Garten, was sich während der letzten 400 Jahren entwickelt hat, und anfangs war (wie die meisten) ein Klostergarten. Aber der Felsengarten gefällt mir am meisten, mit den angezündeten Farben, ein kleiner Bach fließt zu meinen Füßen und ich tauche meine Hand ins kristallklare Wasser. Eiskalt. Was für eine Harmonie, von den Formen, von der Planung.
Die Natur, die vom Mensch „gebaut“ wurde, scheint ihr feinstes Gesicht zu zeigen, und auch der Mensch lässt sich von der Natur inspirieren, das schönste Beispiel dafür ist der monumentale Brunnen der 12 Monaten, wo jeder Monat von einem treffenden Menschenfigur dargestellt wird. Diese Insel der Ruhe und der Schönheit ließ mir vergessen, dass ich mich inmitten einer Großstadt befinde und ich nehme ein Hauch von den Düften und von den Farben in dem Sinn mit.