Der Stadtteil, Sestier, Cannaregio erstreckt sich auf quasi dem ganzen, von dem Kanal Grande nördlich liegenden Stadtteil. Grenzt an den Sestier San Marco und an den von Castello. Sein Hauptwasserweg ist der Cannareggio-Kanal, welcher ihn mit Kanal Grande verbindet. Dieser ist der einzige Kanal in dem historischen Stadtkern, abgesehen von dem Kanal Grande, wo Vaporetti (dt. Wasserboote) fahren.
Der Sestier ist bloß von zwei Brücken überspannt. Die eine ist die "Drei Bögen Brücke", Ponte dei Tre Archi. Die einzige Mehrbogen Brücke, die in Venedig geblieben ist. Aber auch die andere Brücke, Ponte delle Guglie (auch "Guglie Brücke") ist interessant zu überqueren- Die einzige venezianische Brücke, die mit Zinnen geschmückt ist. Von einem „sottoportego“, einer Unterführung kommt man in das Ghetto von Venedig, einem weiteren Stadtteil, in dem sozial ausgegrenzte Minderheiten einer Gemeinde sich zusammen fanden.
Der Name Cannaregio kann unter anderem auf die Delta-Mündung des Flusses Marzenego zurückgeführt werden. Ein Zweig von ihm verlief während der Ebbe, wo heute der Cannaregio-Kanal ist. Eine der wichtigsten Wasserstrassen heutzutage. In einem Dokument des 11.Jahrhunderts ist dieses Sestier als Canareclo erwähnt. Während der habsburgischen Herrschaft im 19.Jahrhundert ist die erste Verbindung auf dem Landweg zwischen Venedig und Festland errichtet worden. Und zwar mit dem Bahnhof Santa Lucia.
Dieser Sestier ist immer ein populäres, von dem Plebs bewohntes Stadtviertel gewesen. Oft auch mit einem schlechten Ruf. Denn viele Banditen suchten und fanden hier auch Zuflucht. In letzter Zeit ist dieser Stadtteil jedoch neu qualifiziert worden, aufgrund von Bauten neuer Wohnresidenzen. Die vergleichsweise breite Straße, die vom Bahnhof Santa Lucia zur Rialto-Brücke führt, ist jetzt die Hauptader des Verkehrs von Cannaregio.
Die schönste Kirche des „Sechstels“ ist die Santa Maria degli Scalzi. Hier befindet sich auch die erste Renaissancekirche Venedigs: die Kirche Santa Maria dei Miracoli. Auch der "Campo dei Mori "mit seinen Maurenfiguren an den Haustüren ist ein Besuch wert. Sie stellen drei dunkeläutige Brüder der Familie Mastelli del Cammello dar, die das gesamte Gebiet gebaut haben.