Die Fresken von Giotto, ital. Maler, in der Scrovegni-Kapelle von Padua in Venetien sind neben den von Assisi seine bekanntesten Werke und auch in der europäischen Kunstgeschichte zeigt dieser Freskenzyklus, der aus über 100 Szenen aus dem Leben Marias und Jesus' besteht, den Beginn einer neuen Ära der Malerei an. Die Kapelle Scrovegni sollte für die gleichnamige Bankiersfamilie als „Eintrittskarte“ ins Paradies bedeuten. Und für Giotto ist sie es vielleicht auch geworden...
Die Wirkung beim Betreten der Kapelle ist unbeschreiblich. Als erstes dominiert das "Ultramarin". Sogenannt, da Giotto vorallem die selten benutzte Farbe Blau für seinen Freskenzyklus einsetzte. Dieser Farbton war schwer zu bekommen, unglaublich teuer und kam von "jenseits der See" . Automatisch sieht man nach oben: die Gewölbe sind ein magischer blauer Himmel mit glitzernden Sternen und dieselbe blaue Farbe diente als Hintergrund für alle Fresken. Wie „eine riesige Kristallsphäre, die alles einwickelt“, sagte ein Kunsthistoriker. Und man hat wirklich diesen Eindruck.
Ich bin schon in Assisi von den Fresken von Giotto mit offenem Mund geblieben. Allein schon wegen der Farben, den Gesichtsausdrücken der gemalten Figuren: sie gewinnen an Körperlichkeit und selbst deren Gefühle, ihre Menschlichkeit kommen durch den Pinsel von Giotto voll zum Ausdruck. Das menschlichen Leiden dun die Zerbrechlichkeit werden hier bewusst zum Ausdruck gebracht und sprechen zu mir von den Wänden. Die ganze Kapelle ist ein „stairway to Heaven“, im Sinne, dass jedes einzelne Gemälde dich einen Schritt näher zum „Jüngsten Gericht“ und zum „Paradies“ bringt. Sei es im Apsis oder wortwörtlich.
Ich bleibe lange, beobachte jeden Gesichtszug und die verschiedenen Falten der Gewänder der Personen auf den verschiedenen Fresken, die genauestens aufzeigen, wie die Mode von der Epoche von Giotto gewesen ist. Auch alle die Gebäuden, die Landschaften sind die, was Giotto kannte. Und dass Scrovegni Kapelle von Padua, die nach der lieben Frau "Santa Maria della Carità" der Nächstenliebe benannte Kapelle gewidmet ist, sieht man auch auf den Gemälden: der Vater der Auftraggeber Scrovegni ist in einem lila Mantel dargestellt und reicht Maria ein „Modell“ der Kapelle.
Und die Freske unter dieser ist die Verkündigung. Dort schien eben an diesem Tag die Sonne auf die Madonna und steigt dann langsam auf. Die Kapelle wird somit beleuchtet. Könnt ihr Euch vorstellen, was für eine wunderbare Wirkung dies am 25. März 1305 während der Einweihungsmesse gehabt haben konnte..?