Bereits der Eingang ist majestätisch mit den schon bekannten schwarz-weißen streifen und die Treppen die wie zu einem Heiligtum, zum Hauptportal führen.
Selbstverständlich kann ich nicht den ganzen Friedhof belaufen, er erstreckt sich auf über 300.000 m², und beherbergt auch einen englischen, einen protestanten und einen jüdischen Friedhof. In der Mitte des Gebietes, was einst eine grüne Wiese war steht die 9 m hohe Statue der Glaube und in ihrer nächsten Nähe eine perfekte Kopie des römischen Panteons. Dieser ist der „lebendige“ Teil des Friedhofes.
Ich entscheide einfach in diesem enormen Garten verloren zu gehen. Ich habe zwar einen Plan in der Hand was ich mir besorgt habe, ich stecke ihn aber in die Tasche und genieße den Spaziergang. Es ist wie eine sehr stille Stadt, in Miniatur. Die Familienkapellen sind wie kleine Paläste, alle unterschiedlich, von den einfachsten romanischen über den feierlichen gotischen, byzantinischen, neo-ägyptischen, mesopotamischen und Liberty Stile sind alle unterschiedlich.
Unter den Gewölben der Passage kommt mir vor in einer Galerie zu sein, alles aus Marmor, mit wunderbaren Skulpturen geschmückt, wenn man sie nicht besser beobachtet, merkt man nicht, dass sie überall Gräber verzieren und dass jede Marmorplatte mit einer verblichenen Inschrift einen Körper versteckt.
Der Garten mit diesen Figuren, die wunderschöne, junge Frauen, die mit dem Tod tanzen, die zahlreiche oft zornig aussehende Engel scheint der Garten vom Film „Interview mit einem Vampire“ zu sein. Ich stelle mir vor, wie sie sich zu bewegen beginnen, wie es finster wird...
Am meisten gefällt mir die poetisch-romantische Figur der jungen Frau, die an der Tür der Zeit klopft um mit der geliebten Person wieder vereint zu werden und ihr graue Marmorschleier scheint handgemachte Spitze zu sein.