Ich komme genau in dem Moment am Eingang an, als das Eingangstor aufgemacht wird. Komisch, aber ist keine Schlange vor dem Eingang. Ich beginne meinen Spaziergang zwischen den Becken alleine. Am meisten interessieren mich die drei Meeresbassins, die von den kalten Meere, der von den tropischen Meeren, und von der vom Mittelmeer.
In der Wanne, wo man bestimmte Tiere auch anfassen kann, am meisten gefällt mir der Stechrochen. Ich hätte gerne mit der Sorte Bekanntschaft gemacht, die elektrisch ist, aber er kommt keiner genügend nahe. Ein gewöhnlicher schwebt eben vorbei und ich streichle seinen Rücken. Spürt sich sehr glatt und wie Gummi an, scheinbar reagiert gar nicht auf meine Hand. Vielleicht hat er schon damit aufgehört, sich deswegen aufzuregen, denn er jeden Tag von Tausenden von Menschen und Kindern „molestiert“ werden soll.
Die Edelkorallen beeindrucken mich ebenso, ich war noch nie so nahe dran und ich finde faszinierend, wie das Leben dazwischen prickelt, und es ist schon damals so gewesen, als das Leben auf dem Festland nur ein Traum des Schöpfers oder der Evolution gewesen war. Ich lasse mich von dieser fantastischen Welt mitreißen, ich spaziere von Bassin zu Bassin mit immer größeren und größeren Augen, von Pinguinen zu Delfinen, von den Barrakuda durch den Kolibriwald zu den Langusten und bei vielen merkwürdigen Kreaturen, deren Namen ich gar nicht mehr lese. Dieses visuelle Erlebnis reicht mir ohne es mit dem Intellekt auch zu fassen.
Am besten gefällt mir aber mein ewiger Liebling, die grüne Schildkröte. Als ob sie sich zeigen würde, damit ich sie bewundern kann, sie schwimmt ganz nahe zu mir und ich kannin ihren Augen schauen. Ich verliere mich in diesem Blick ohne Leidenschaft und ohne Vorurteile, und als ich wieder auf meine Uhr schaue, sehe ich dass ich seit einer halben Stunde am Mittagstisch bei meinen Freunden sitzen müsste...