An einem bewölkten und kühlen Herbsttag fahre ich vom Bahnhof Santa Maria Novelle in Florenz mit dem Zug Richtung Lucca. Während der Reise bewundere ich die für die Toskana typische Landschaft aus Zypressen, Weinbergen und Olivenhainen.
Die Stadt Lucca, in der ich nach 1 Stunde und 20 Minuten mit dem Zug ankomme, öffnet sich meinen Augen mit den wunderschönen Mauern, die noch heute die antike Stadt umgeben, und mit dem gepflegten, vegetationsreichen Graben, der ringsum verläuft.
An heißen Sommertagen muss es sicher sehr entspannend sein, an diesem Ort zwischen Mittelalter und Neuzeit zu spazieren. Ich laufe durch die engen Gassen der antiken Stadt, wo ich wunderbare Beispiele ziviler und religiöser Architektur bewundere. Wie die schöne Kirche Santa Maria Fuoriporta aus dem 13.Jahrhundert oder die Kirche San Frediano mit den wunderschönen Mosaiken im Inneren oder die Kirche San Michele im Forum, dessen Bau 1070 begonnen, aber erst viele Jahrhunderte später beendet wurde.
Was mich am meisten beeindruckte und in unauslöschlicher Erinnerung bleiben wird, ist die charakteristische Piazza Anfiteatro, die kreisförmig auf den Überresten eines antiken römischen Amphitheaters erbaut wurde. Im 14.Jahrhundert wurde mit der Umstrukturierung des Platzes in eine Urbanisierung des heutigen Platzes begonnen. Dies führte zum Bau von Gebäuden mit einer besonderen Kreisform, die dem strukturellen Trend des Platzes selbst folgten.