Der Königliche Palast befindet sich in dem Herzen der Stadt, auf dem Castello Platz, von welchem die wichtigsten Arterien der Altstadt ausgehen. Das Gebäude bis 1859 Sitz von den Königen von Sardinien, und bis 1865 der von dem König Italiens, Victor Emanuel II gewesen. 1646 die Madama Reale Christine von Frankreich, Gattin des Fürsten Victor Amadeus I ließ die Bauarbeiten für eine neue königliche Residenz anfingen, womit der alte Bischofspalast ersetzt wurde. Emanuel Filibert I von Savoyen hat den Palast als seine persönliche Unterkunft gewählt, nachdem er den Fürstensitz von Chambéry nach Turin verlegte.
Die Fassade ist Werk von Carlo Morello aus 1658, aber alle die große Architekten und Künstler, die zwischen dem 17. und 19. Jh. in Turin tätig waren, haben etwas beigetragen. So Carlo di Castellamonte, Guarino Guarini, der die Kapelle des heiligen Grabtuches ausführte, Juvarra mit seinen „Scherentreppen“ mit doppelten Rampe und mit der Chinesischen Kammer.
Der mit Statuen, Springbrunnen, Labyrinthen geschmückte Garten ist von André Le Nôtre entworfen worden, von dem Erbauer der suggestiven Gärten von Versailles. In den Audienzsälen, in den Privatgemächern der Fürsten, die mit wunderbaren Fresken, Möbeln, Intarsien, Gemälden, Skulpturen, Porzellanen und Gobelins geschmückt sind, kann man die Veränderung des künstlichen Geschmackes von dem 17. bis zum 19. Jh. verfolgen. Kurz nach der Vereinigung Italiens und nach dem Verlegen der Hauptstadt nach Rom ist der Palast zum öffentlichen Museum erklärt geworden.