Außer die österreichischen Festungen und den Friedhöfen der gefallenen Soldaten, die in diesen traumhaft schönen Orten zum sterben gekommen sind. Während meinem Urlaub in dem Tal von Peio, habe ich auch das 2003 eröffnete Museum des Ersten Weltkrieges besucht.
Es ist erschreckend, was diese Männer durchmachen mussten, oft ohne die Hoffnung, eines Tages wieder nach Hause kehren zu können. In dem Museum sind ihre Waffen ausgestellt, ihre Uniformen, aber auch ihre alltägliche Gebrauchsgegenstände, die davon zeugen, dass diese Soldaten keine Kriegsmaschinen waren, sondern Söhne, Brüder, Väter von jemandem und sie vermissten ihre Familien, ihr Zuhause. Und mit Sicherheit haben sie nicht gedacht, dass ihre Bleistifte, Feuerzeuge, Brillen, verblichene Fotografien, Eheringe in einem Museum ausgestellt würden. Mein Magen und mein Herz schrumpften sich in einem Knoten wie ich das Videodokumentar und die ausgestellte Fotos gesehen habe.
Sehr junge, lächelnde Männer, die aber das Grauen in den Augen haben, die bereit waren für ihren Vaterland zu sterben, solange sie für dieses nicht mehr, als in die Reihe gestellte Nummer waren. Es ändert nichts, ob sie Italiener, Österreicher, Tschechen, Slowaken, Polen, Slowenen oder Ungar gewesen sind, sie waren die Rinde im Schlachthof, aber gleichzeitig waren sie auch Helden, die bis auf ihren letzten Tropfen Blut gekämpft haben, auch gegen das eigene Grauen.
Nach dem Besuch in dem Museum brauche ich frische Luft und gehe über dem Dorf spazieren, wo ich dann bei der kleinen San Rocco Kirche den Freidhof dieser vergessenen Helden betrete, was ein kleines Dorf zu sein scheint. Für die ganze Zeit, was ich dort verbracht habe, war ich alleine. Ich bin langsam zwischen den Grabstätten herumgegangen und versuchte die Grabanschriften zu lesen. Fast keine war älter als 35 Jahre. Sie vermissten ihre Geliebten, ihre Leben, ihre Freunde und dieses Naturspektakel der Dolomiten ist für sie eine Hölle ohne Ausweg geworden.