Aber nicht nur die Skianlagen ziehen die Touristen an, weil dieses Dorf auch ein perfekter Ausgangspunkt für die Ausflüge in den Rosengarten und ins Tal sind. Ich kam in Vigo di Fassa im Sommer an. In der Zeit der Ruhe und der Stille. Stundenlang habe ich in den Wäldern und in den herumliegenden Gegenden herrliche Spaziergänge unternommen und alle Fraktionen des Ortes besucht.
Mir scheint, als ob ich in Österreich sei, als ich die schlanken, eleganten Glockentürme von den Kirchen Sankt Johannes und Santa Giuliana sah. Ihre strenge Gotik ist typisch wie bei einem nordeuropäischen Land. Beide Kirchen stehen auf einem Hügel und machen einen sehr idyllischen, romantischen, aber auch feierlichen Eindruck. Als ob die Kirchen auf dem Schoße der Natur gebaut, von dem Grün der Wälder und dem Rosa des Rosengartens umgeben, näher an Gott wären.
Die älteste Kirche des Tales ist die von Santa Giuliana, die aus Naturstein erbaut wurde und sie hat dieselbe Farbe der Dolomiten. Das Innere ist sehr hell. Viel Licht, welches den Raum zwischen den weißen Wänden füllt. Der „Duft des heiligen Wassers“ mischt sich mit dem von des Holzes. Der hölzerne Altar mit seinen Skulpturen aus dem 16.Jahrhundert ist ein wahrer Kunstschatz. Handwerklich geschickt gemacht aus den Fichten der Gegend und somit in ein heiliges Werk verwandelt.
Neben der Kirche steht die dem heiligen Mauritius gewidmete Kapelle mit einem winzigen, niedrigen Tor und mit noch kleineren Fensterchen. Sie sieht aus wie ein winziges Häuschen in dem die Feen wohnen. Ob dies wirklich so ist, wird ein Geheimnis für mich bleiben. Die Kirche ist leider zu. So habe ich mich auf den Bank neben der Kirche gesetzt und beobachtete so die Ortschaft unter meinen Füßen. Der Gesang der Vögel, die um mich herum trällerten, war einfach himmlisch.