Katharina von Siena lebte im 14.Jh. und bereits als siebenjähriges Kind hatte sie ihre erste Vision: Sie sah Jesus Christus sowie die Apostel Petrus, Paulus und Johannes.
Mit zwölf sollte sie verheiratet werden, weigerte sich jedoch, da sie die jungfräuliche Ehelosigkeit um Christi willen gelobt hatte. Mit sechzehn Jahren trat sie in den Orden der Dominikaner ein. Sie widmete sich intensiv dem Gebet, der Krankenpflege und der Armenfürsorge.
Erst durch eine neuerliche Vision Christi trat sie aus ihrem zurückgezogenen Leben heraus. Sie äußerte sich neben kirchlichen Fragen auch zu politischen und gesellschaftlichen Belangen – für eine Frau in dieser Zeit äußerst ungewöhnlich und Aufsehen erregend.
Aus ihrem religiösen Verständnis heraus entfaltete sie auch eine politische Wirksamkeit. Sie hielt öffentliche Ansprachen und brachte dabei – wenn sie es gerade aufgrund ihrer Verbundenheit mit der Kirche für nötig hielt – auch scharfe Kritik an den kirchlich und politischen Verantwortlichen an. Sie kämpfte schon zur damaligen Zeit für die Einheit der Kirche.
Nach schwerer Krankheit starb sie in
Rom, ihr Haupt wurde jedoch nach
Siena gebracht und befindet sich heute in der
Kirche San Domenico. 1461 wurde Katharina heiliggesprochen, 1939 zur Schutzpatronin von
Italien ernannt. 1970 erhob sie Papst Paul VI. zur Kirchenlehrerin; 1999 wurde sie von Johannes Paul II. zur Patronin Europas erhoben.
Heute kann man unter anderem das Wohnhaus der Katharina von Siena besichtigen, in dem sie wohnte und wirkte. Des Weiteren gibt es eine Wallfahrtskapelle, die ihren Namen trägt und die früher ein Krankenhaus war für Arme und Obdachlose; heute mitunter
Museum.