Perugia mit dem Schnee scheint eine andere Stadt zu sein! Heute bringt mich meine Freundin zum Weihnachtsmarkt, sie sagt dass es hier etwas besonderes ist, denn es findet nicht auf den Straßen der Altstadt statt, sondern in der Festung Rocca Paolina. Dieses ehemalige Symbol von der päpstlichen Macht über die Stadt ist heute Schauplatz von den verschiedensten Ereignissen, Vorlesungen, Theateraufführungen, Konzerte, Ausstellungen, Handwerkermärkten und jedes Jahr ab 8. Dezember vom Weihnachtsmarkt. Die Festung ist gewaltig, es wäre fast dunkel, aber sie ist jetzt mit raffinierter Technik beleuchtet und Weihnachtsmelodien schweben in der Luft von unsichtbaren Lautsprechern. An dem ersten Stand werden orientalische Teppiche und Skulpturen verkauft und die Rauchstäbchen, die auf dem Tisch angezündet sind verstreuen Thymianduft in dem ganzen Raum, und damit auch einen Hauch Weihnachtsstimmung.
Bei den meisten Ständen werden handgemachte Sachen verkauft, wie Schmuckstücke aus unterschiedlichen Materialien, Keramiklampen, Weihnachtsdekoration, aber nichts gewöhnliches! Alles von einem fantasievollem Design und eher Öko- als Massenproduktion, was mich sehr freut. Es ist sehr viel los, obwohl die Preise nicht niedrig sind.
Ich nütze die Möglichkeit aus und kaufe etwas für die Familienmitglieder. Ich verliebe mich in eine blaue Keramiklampe, sie ist wie eine runde, gigantische Amöbe, ohne eine genaue Form aber voll von kleinen Löchern, wo das Licht heraus strahlt. Die perfekte Nachttischlampe für meine Schwester. Ich bespreche mit dem Künstler-Verkäufer, dass ich sie erst später abhole und wir gehen weiter zu den anderen Ständen. Ich finde auch für meine Mutter einen wunderschönen gehäkelten Schal und ein Paar Wildlederhandschue von der selben Farbe, die nehme ich auch sofort mit. Als letzte bin ich dran: ich finde mir eine gestreifte „Zwergmütze“, deren Spitze mit dem Pompon bis zum Rücken herunterhängt. Jetzt bin ich bereit, der Mannschaft von dem (Weihnachtsmann) beizutreten um Geschenke einzupacken!